Hochwasser in Unterschützen

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Das Hochwasser in Unterschützen am Wochenende hat eine Vielzahl an Häusern schwer getroffen und leider auch unsere Schule nicht verschont. Sämtliche Räume standen unter Wasser und waren verschlammt. Auch der Keller stand bis zur Decke unter Wasser und wurde von der FF Unterschützen am Wochenende leergepumpt.
Glück hatten wir insofern, dass aufgrund der erhöhten Bauweise unserer Schule der Wasser-/Schlammpegel an der tiefsten Stelle im Erdgeschoss "nur" um die 5cm betrug, deshalb konnten wir all unsere Materialien retten und in den darauf folgenden Tagen in Umzugskartons verpacken. Die Materialien lagern nun zuhause bei uns Lehrerinnen sowie im Festsaal in Willersdorf.

Am Montag starteten wir damit, die Bücher, Hefte und Habseligkeiten der Kinder zu verpacken. Anschließend halfen uns die Männer der freiwilligen Feuerwehr Willersdorf, die Teppiche und einen Großteil der Regale zu entsorgen sowie das Wasser mit Schneeschaufeln aus den Räumen zu schöpfen. Am Dienstag wurde unser Garten bestmöglich von unseren Gemeindearbeitern mit Hilfe eines Baggers von Schlamm befreit.

Nachdem alle anderen Kästen von uns ausgeräumt wurden, halfen die Willersdorfer uns am Mittwoch gemeinsam mit den Gemeindearbeitern und einigen Eltern und unseren Studenten, die Umzugskisten zu verladen und nach Willersdorf zu bringen. Im Anschluss mussten auch diese Kästen entsorgt werden. Ebenso tatkräftig geholfen haben die Männer der freiwilligen Feuerwehr Podgoria sowie Soldaten des Bundesheeres, die den Keller von Schlamm befreiten.

Im Anschluss daran starteten Männer einer Putzfirma mit den Reinigungsarbeiten im Schulgebäude.

In all den traurigen und unfassbaren Tagen versuchen wir, die kurzen schönen Blicklichter zu suchen, die uns zeigen: Alles wird gut! In Unterschützen sind dies zwei ganz besondere Tiere, die uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Die Porzellan-Gans der Nachbarn, die von der Flutwelle direkt auf unseren Spieleturm verfrachtet wurde und dort auf unsere Kinder wartet sowie das aufblasbare Rieseneinhorn, das täglich auf die Nachbarhecke gesteckt wird.

      

Natürlich war der Unterricht in diesen Tagen komplett anders als sonst. Nach der Notbetreuung im Gemeindesaal an den ersten beiden Tagen wurde der Unterricht ab Mittwoch in die SMS Oberschützen verlegt, wo wir mit offenen Armen empfangen wurden. Gemeinsam starteten wir mit Gesprächen über das Erlebte - wobei mitten im Kreis natürlich unsere Walburga nicht fehlen durfte! Obwohl sie ein Wal ist und das Wasser auch zur Weiterreise nutzen hätte können, entschied sie sich dafür, bei uns in der Schule zu bleiben ; )

Wir nutzen die Zeit, um Lesespiele zu spielen, die Lieder für den Schulschlussgottesdienst zu singen, Mathe- und Deutschkenntnisse zu festigen und um ein Dankesplakat für die helfenden Hände in Unterschützen zu gestalten. Während die 1./2. Klasse das Plakat gestaltete, durften die Kinder 3./4. Mittelschulluft schnuppern: sie erhielten Unterricht im Fach Naturwissenschaften, morgen steht Digitale Grundbildung auf dem Stundenplan. Außerdem bekamen die Kinder der 3./4. Klasse das Geisterkicker-Buch fertig vorgelesen.

       

Nun freuen wir uns schon sehr auf die nächste Woche, in der uns ein Workshop zur Krisenbewältigung auf der Burg Schlaining ermöglicht wird. Einerseits wird es dabei um Bedürfnisse, Ängste, Wünsche der Kinder gehen; bisschen reinhören in die Kinder, sie stützen, unterstützen, das alles zu verarbeiten - aber auch um Leichtigkeit, Hoffnung, Freude.

Ganz besonders dankbar sind wir für die Unterstützung, die wir in diesen Tagen erfahren haben: von unseren Eltern, Sabine, Cindy und Manuela, unseren Studenten Michael und Karl, den Nachbarn der Schule, den Männern der Feuerwehren Unterschützen mit Kommandanten Joachim Graf, FF Willersdorf und FF Podgoria, den Soldaten des Bundesheeres, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Gemeinde; von dem Schulteam und ganz besonders dem Direktor der SMS Oberschützen, von allen weiteren helfenden Händen sowie dem burgenländischen Landeshauptmann, der uns den Workshop in Schlaining ermöglicht!
Unseren größten Dank aber möchten wir Bürgermeister Hans Unger und seinem Team aussprechen! Sie standen uns rund um die Uhr zur Seite, unterstützten uns tatkräftig und klärten alle unsere Fragen, Anliegen und Probleme immer so rasch wie möglich!

Mehr Fotos finden Sie in unserer Galerie.

        

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